Er hilft auch, wenn sich Frauen nur informieren wollen, wie sie möglichen Folgekrankheiten vorbeugen können, die eventuell mit den Hormonumstellungen in den Wechseljahren verbunden sind.
Eine genaue Diagnose ist nötig, um die passende Therapie auszuwählen. Zudem können auch andere Erkrankungen hinter den Beschwerden stecken.
So rufen zum Beispiel Schilddrüsenerkrankungen Beschwerden hervor, die den Wechseljahressymptomen zum Verwechseln ähneln: Wärme- und Hitzegefühle, innere Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen und Herzbeschwerden sind typische Symptome und Beschwerden sowohl der menopausalen Hormonumstellung als auch beispielsweise einer Schilddrüsenüberfunktion. Andererseits können in den Wechseljahren auch Beschwerden wie Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebsminderung, Frieren, nachlassende Sexualfunktionen, Gewichtszunahme und Depressionen auftreten. All dies sind auch typische Merkmale einer Schilddrüsenunterfunktion.
Zudem treten bestimmte Schilddrüsenerkrankungen nahezu zeitgleich mit der Hormonumstellung in den Wechseljahren auf und können deren Beschwerden auch verstärken oder vorzeitig eintreten lassen.
Am Anfang steht ein ausführliches Gespräch
Jede ärztliche Untersuchung beim Frauenarzt beginnt mit einem ausführlichen Gespräch. Der Arzt fragt nach Beschwerden und dem Monatszyklus, beim Erstbesuch auch nach der eigenen und familiären Krankengeschichte. Dadurch kann er eventuelle gesundheitliche Probleme oder erbliche Vorbelastungen besser feststellen und einordnen. Darüber hinaus erkundigt sich der Arzt nach dem persönlichen Lebensstil der Patientin, wie beispielsweise der Ernährung, den Konsum von Genussmitteln und der sportlichen Betätigung.
Die körperliche Untersuchung
Dem Vorgespräch schließt sich eine gründliche körperliche Untersuchung an. Dabei wird der Blutdruck gemessen und verschiedene Körpermaße wie Größe und Gewicht zur Bestimmung des Body Mass Index erfasst. Im Anschluss werden die Brust, die äußeren und inneren Genitalien durch Abtasten, mittels Abstrich und in aller Regel auch per Ultraschall untersucht. Durch die körperliche Untersuchung verschafft sich der Arzt einen Eindruck über den Gesundheitsstatus der Patientin.
Hormonbestimmung und weitere Laboruntersuchungen
Deuten die Beschwerden der Patientin auf eine hormonelle Veränderung hin, werden die Hormonspiegel im Blut gemessen. Durch die Untersuchung und Analyse der Blutwerte kann der Arzt feststellen, ob die Beschwerden tatsächlich durch den Eintritt der Wechseljahre hervorgerufen werden oder ob sie auf andere Ursachen zurückgehen. Bestimmt werden Östrogene, Progesteron, Follikel-stimulierendes Hormon (FSH) und andere (siehe auch Artikel Hormonspiegel).
Für den Ausschluss beziehungsweise den Nachweis einer Schilddrüsenfunktionsstörung genügt zunächst die Bestimmung von der spezifischen Schilddrüsenhormone TSH, fT3 und fT4 (Schilddrüsenhormone), meist noch ergänzt um die Bestimmung des TPO-Antikörpers, der die häufigste autoimmune Schilddrüsenerkrankung um die Lebensmitte, die Hashimoto-Thyreoiditis, erkennen hilft.
Aufschluss über die allgemeine Stoffwechselsituation gibt darüber hinaus eine Untersuchung der Blutwerte, wie Blutzucker, Blutfette (Cholesterin, HDL, LDL, Triglyceride), Enzyme, Eiweiß, Mineralstoffe (zum Beispiel Kalium, Calcium), Eisen und Antikörper. Darüber hinaus erfolgt eine Kontrolle des Urins. Bei Verdacht auf bestimmte Krankheiten sind speziellere Untersuchungen notwendig: zum Beispiel die Bestimmung von Homocystein und Lipoprotein-a im Blut, um ein Risiko für Arteriosklerose, Thrombose oder Schlaganfall zu ermitteln bzw. auszuschließen. Eine Knochendichtemessung zeigt an, ob ein Risiko für Osteoporose vorliegt. Zum Ausschluss bestimmter Krebserkrankungen wird der Frauenarzt Früherkennungsuntersuchungen empfehlen, wie beispielsweise eine Mammographie zur Brustkrebsvorsorge.
Weitere Untersuchungen
Gezielte internistische Untersuchungen folgen, wenn der Verdacht auf eine bestimmte Krankheit besteht. So wird etwa zur Diagnose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein EKG (Elektrokardiogramm) und eine Ultraschalluntersuchung der Blutgefäße durchgeführt. Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraums und weiterführenden Untersuchungen wie einer Stuhluntersuchung beziehungsweise Magen- und Darmspiegelung lassen sich Erkrankungen des Verdauungstrakts erfassen.